Lichtinstallation

Lichtkunst

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Beim Näherkommen sieht man drei Lichtstangen, wie zufällig an Bäume gelehnt, die eine künstliche Lichtung schaffen. Es handelt sich um die Lichtinstallation „Wald“ von Anne Boissel, Berliner Lichtgestalterin und -künstlerin. Auf drei steifen, 7,50 Meter hohen Windbrettern sind in zwei Reihen je fünf Lichtlinien, das Luxsystem SL 67.2 LED der Firma HADLER, montiert. So wird durch das künstliche Licht aus einem ganz normalen Waldstück bei Reit im Winkl eine beleuchtete Bühne.

 „Es ist ein intuitives, kein intellektuelles Projekt“, erklärt Anne Boissel. Es solle den Betrachter animieren, sich ganz persönlich mit diesem Naturort auf eine neue Weise auseinander zu setzen. Ihn Details sehen zu lassen, die ihm im normalen Licht der Sonne nicht weiter aufgefallen wären - so wie die Zartheit der Blätter oder den wilden Wuchs der sich selbst überlassenen Buchen und Fichten.

Trotz oder gerade wegen der Schlichtheit der Installation werden starke Kontraste ins helle Licht gerückt: Die industrielle Geradlinigkeit und Perfektion der Leuchten zum Beispiel, im Gegensatz zu der krummen, windgeformten Gestalt der beleuchteten Bäume. Oder die totale Finsternis in diesem Sternschutz-Gebiet auf 1200 Metern Höhe, in dem man bei klarer Witterung bis zur Milchstraße schauen kann, im Gegensatz zur künstlich-grellen Helligkeit der Beleuchtung.

Das Projekt entsprang einem Bedürfnis der Künstlerin, der Schwärze der Nacht, die heute nahezu verloren gegangen ist, wieder eine Stimme zu geben. Sich mit eben dieser Schwärze zu beschäftigen  – und mit dem Licht als Kontrast zu dieser Schwärze -, ist eine der Hauptmotivationen von Anne Boissel für ihr Schaffen.

Die Installation ist temporär und wird noch bis diesen Oktober im Wald verbleiben, wo sie in regelmäßigen Abständen zu verschiedenen Jahreszeiten und Witterungen fotografiert werden wird. Die daraus entstehende Bildreihe stellt dann das eigentliche Kunstwerk dar.